Jaroslav Hasek, berühmt aufgrund seiner literarischen Figur des „braven Soldaten Schwejk“ und berüchtigt für seine ungewöhnlichen Einfälle, gründet 1911 am Biertisch in Prag eine Spaßpartei mit dem Namen Partei des gemäßigten Fortschritts im Rahmen des Gesetzes. In seinen „Wahlreden“ karikiert er den politischen Betrieb. Die Partei tritt 1911 tatsächlich zu den Reichstagswahlen an. Hasek schreibt später eine Chronik der Partei. Die Satire – vor mehr als 100 Jahren geschrieben – hat ihre Aktualität nicht verloren.
Der Berliner Künstler Hans Scheib hat den Text mit expressiven Scherenschnitten illustriert. Ernest Wichner, Leiter der Literaturhauses Berlin in der Fasanenstrasse, redete bei der Vernissage informativ und witzig über Ironie und Satire bei Hasek. Im Dialog mit Winfried Sühlo wurde das erfrischende Bild dieser literarischen Struktur in Scheibs graphischen Blättern herausgestellt.
Dauer der Ausstellung: 24. 11. 2009 – 13. 1. 2010
Am 12. Dezember, las Katja Lange-Müller in der Galerie aus dem Buch von Jaroslav Hasek.