Herzliche Einladung zum 107. Jour Fixe
Die Auseinandersetzung mit den Lasten der Vergangenheit
Wie gestalten wir ein Regelwerk in der Diskussion um schwierige Namen?
Die gesellschaftliche Debatte um die „korrekte“ Haltung zu bestimmten geschichtlichen Ereignissen und Fragen ist ein Spiegelbild gegenwärtiger gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Dem Wiederaufleben von reaktionären Mustern der Geschichtsbetrachtung auf der einen Seite entspricht die Forderung nach radikaler Beseitigung nicht mehr tolerablen Namensgebungen oder Darstellungen aus anderer Sicht. Im Fokus steht dabei das 19. Jahrhundert mit seinen radikalen politischen Ausschlägen. In der gegenwärtigen Debatte spielt u.a. eine Rolle:, dass Namensgebungen als Ehrung gedacht gewesen seien und daher aus heutiger Sicht so nicht nicht mehr begründbar, wenn die betreffende Person z. B. als rassistisch, antisemitisch oder frauenfeindlich gilt. Dagegen wird gefordert, die eigene Geschichte und die sich verändernden Sichtweisen zum Anlass einer Beschäftigung und Debatte zu nehmen, anstatt sie zu beseitigen.