Mit Otto Nagel im nassen Dreieck
Mittwoch, 25. April 2018, 19.00 Uhr, Galerie im Kurt-Schumacher-Haus, Müllerstr. 163, 13353 Berlin
Seine Beobachtungen hat der Maler Otto Nagel in zahlreichen Bildern festgehalten. Es sind Momentaufnahmen aus dem alten Berlin, Stadtlandschaften, aber auch Einblicke in die soziale Not der Arbeiter, der Arbeitslosen und Obdachlosen im Berlin der zwanziger und dreißiger Jahre. Als genauer Beobachter erweist sich Otto Nagel aber auch in seinem Ende der zwanziger Jahre entstandenen Roman „Die weiße Taube oder Das nasse Dreieck“, der jetzt in einer Neuauflage im Verlag Walter Frey erschienen ist.
In seinen Bildern hat Otto Nagel den Verarmten, die in den heruntergekommenen Berliner Mietskasernen um das Überleben kämpften, ein Gesicht gegeben. In seinem einzigen Roman gibt er ihnen auch eine Stimme. Es ist die Geschichte eines unaufhaltbaren Abstiegs, erzählt aus der Sicht von Wilhelm Thiele, der arbeitslos wird und im „Nassen Dreieck“ landet, der „Pennerkneipe“ von Muttchen im Wedding, einem Treffpunkt der Obdachlosen und Bettler. Sie alle bekommen keinen Pfennig Arbeitslosenhilfe mehr. Zwei Millionen Menschen leben in dieser Zeit in Deutschland ohne jede Unterstützung.
Eine Einführung in die Zeit gibt Bernd Schimmler, Vorsitzender des Weddinger Heimatvereins. Brunhilde Wehinger berichtet über die Geschichte des Buches, der Schauspieler Leo Solter liest Passagen aus Otto Nagels Buch.
Wir bitten um Anmeldungen unter http://www.spd.berlin/wedding1
Eine Buchbesprechung finden Sie unter
http://geschichten-aus.berlin/otto-nagel-und-das-nasse-dreieck-im-wedding/
Galerie im Kurt-Schumacher-Haus
Müllerstr. 163
13353 Berlin